| 26. Januar 2016
Freie Geodaten, Fernerkundung, Katastrophenmanagement und Landinformation – das sind die Schwerpunkte der FOSS4G-Konferenz 2016.
Die weltweit größte internationale Konferenz für Open Source Geoinformationssysteme (GIS) lädt vom 24. bis 26. August 2016 zum ersten Mal nach Bonn und damit nach Deutschland ein.
Wer also von euch schon immer mal am Rednerpult eines Parlaments stehen wollte, bekommt im August diesen Jahres die Gelegenheit. Im ehemaligen Plenarsaal des Bundestages – heute World Conference Center Bonn – findet diesmal unter dem Motto „Building Bridges“ zum zehnten Mal das alljährliche Treffen der weltweit verstreut arbeitenden Entwickler von Open Source Software für die Verarbeitung, Analyse und Visualisierung räumlicher Daten statt. Die Open Source Geospatial Foundation ( osgeo.org) sowie uns, dem FOSSGIS e.V. als Veranstalter erwarten insgesamt bis zu 1000 Besucher.
Denn die Entwickler bauen mit dieser alljährlichen Konferenz auch die Brücke zu ihren Anwendern. Eingeladen sind daher Nutzer und ausdrücklich auch Neulinge und Interessenten aus allen denkbaren Branchen – aus Unternehmen, wissenschaftlichen Institutionen, Non-Profit- sowie Nicht-Regierungsorganisationen (NGO), aber auch aus Behörden und Verbänden. Und an sie alle geht auch das Angebot, mit eigenen Vorträgen über ihre Projekte mit, wie auch über ihre Ansprüche an Open Source Lösungen für das Management von Geoinformationen an der Konferenz teilzunehmen. Dieser “Call for Submissions” endet am 24. März. Bis dahin können Präsentationen, wissenschaftliche Artikel, Poster, Karten oder Workshops eingereicht werden. Die Details zu allen Einreichungsformen finden sich auf der Homepage der FOSS4G 2016 unter http://2016.foss4g.org/programme.html.
Die vier genannten Schlüsselthemen wurden von der Organisatoren ausgewählt, weil sie neben einer institutionellen Verankerung in der Region Bonn vor allem globale Bedeutung besitzen. Überdies sind auch diese Themen über vergleichsweise kurze Brücken miteinander verwoben, wie zum Beispiel der Blick auf das europäische Copernicus Programm zeigt. Es will eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur für Erdbeobachtung mittels Fernerkundung und damit verbundene Dienstleistungen aufbauen. Dabei liefert es nach dem Willen der EU Open Data, die eben bei Land Information und Disaster Management eine Rolle spielen. Die vier Schlüsselthemen knüpfen an aktuelle, internationale Fragestellungen an und bauen damit weitere Brücken zu Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.
Insgesamt sind während der Konferenz etwa 200 Präsentationen geplant, die Einsatz und Nutzen von Open Source Geo-Software und Freien Geodaten in den unterschiedlichsten Feldern aufzeigen. Präsentationen dauern jeweils 20 Minuten plus 5 Minuten für Fragen und Antworten. Für einen eigenen akademischen Track sind wissenschaftliche Papiere der höchsten Qualität gefragt. Sie werden in einem Peer-Review-Verfahren geprüft und zusätzlich vor dem Hintergrund allgemeinen Interesses bewertet. Das Akademische Komitee der Konferenz wird ausgewählte Arbeiten zudem in bekannten wissenschaftlichen Reihen veröffentlichen.
Aber wichtig ist die Erkenntnis, das eine FOSS4G noch mehr als nur eine Fachkonferenz ist, denn wir haben ein umfangreiches zusätzliches Programm rund um die Konferenz geplant. Die FOSS4G-Aktivitäten verteilen sich auf insgesamt neun(!) Tage. Eingerahmt von jeweils 2-tägigen Code-Sprints, in denen die Weiterentwicklung von Open Source Projekten betrieben wird, finden an den beiden Tagen vor der Konferenz Anwender-Workshops zu den wichtigsten Software-Projekten statt, dazu wird es eine Business-Networking Konferenz (B2B Meeting) und während der gesamten Woche zahlreiche Social Events geben. Am Konferenzort im ehemaligen Bundestag wird eine Firmenausstellung der Sponsoren in Form eines Bazars für regen Austausch zwischen den Teilnehmern sorgen.
Traditionell ist die FOSS4G natürlich auch der wichtigste Treffpunkt nahezu aller weltweit verteilt arbeitenden Entwickler der Open Source GIS-Projekte, insbesondere die der Open GeoSpatial Foundation. Auch die darauf basierenden Anwendungen spielten eine zentrale Rolle auf der Konferenz. Aber gerade deswegen sei das Treffen die perfekte Gelegenheit für die Anwender, den direkten Austausch mit den Kernentwicklern zu suchen. Auch Kontakte zu allen Communities, die sich rund um die Open Source Projekte gebildet haben, sind schnell geknüpft.
Wer also den Einsatz von Open Source Lösungen im Bereich der Geoinformation in Betracht zieht, hat in diesem Sommer in Bonn alle Möglichkeiten, sich umfassend und aus erster Hand zu informieren. Wer einen Vortrag, einen akademischen Beitrag, einen Workshop oder ein Poster oder seine schönste mit Open Source Software erstellte Karte einreichen möchte findet dazu alle Details auf der Homepage http://2016.foss4g.org im Menüpunkt „Programme“.
Weiterhin sind natürlich auch potentielle Sponsoren und Aussteller eingeladen, sich auf der Konferenz zu präsentieren.